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Ayreon: Into The Electric Castle - A Space Opera (Review)

Artist:

Ayreon

Ayreon: Into The Electric Castle - A Space Opera
Album:

Into The Electric Castle - A Space Opera

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Transmission Records
Spieldauer: 104:37
Erschienen: 1998
Website: [Link]

Nach dem unauffälligen "Actual Fantasy" kommt Arjen Lucassen mit einem Mammutprojekt zu Potte. Erneut eine abgefahrene Konzeptstory, dieses Mal auf eine Doppel CD verteilt, wartet darauf, von euch gehört und begriffen zu werden. Die Seelen von 8 Menschen aus verschiedenen Zeitepochen werden von einer unbekannten Außerirdischen Entität in das "Electric Castle" gesteckt. Dabei müssen sie hilflos wie etwa Ratten bei Versuchen zahlreiche Abenteuer bestehen, bei denen der ein oder andere den Löffel abgeben muss, da einige der Singstimmen für den Komponisten kohlemäßig nicht erschwinglich (ex Marillion Sänger Fish), bzw. in Zeitnot (The Gathering Frontfrau Anneke) waren. Im Gegensatz zu den beiden "Migrator" Nachfolgern hat man hier ein besseres Gespür für gute Sänger/-innen bewiesen. Auch wenn diese prominenter sind als noch beim Erstling, passen sie doch besser zur genialen Musik. Peter Daltrey führt als Stimme der unbekannten Macht durch die Geschichte, während vor allem Damian Wilson, Edwin Balogh, Jay van Feggelen auf der einen und Anneke van Giersbergen mit Sharon den Adel auf weiblicher Seite großes leisten. Die Musikerfraktion dagegen setzt sich wieder größtenteils aus bekannten Mitstreitern Lucassens zusammen (etwa Schlagwerker Ed Warby, ehemals Gorefest).
Im Gegensatz zum vergleichbaren Debut wurde noch einiges an Bombast zugelegt, was aber die futuristische Story gut unterstreicht. Das Gleichgewicht zwischen hart und psychedelisch ist immer noch ausgewogen, einige Songs dagegen sind etwas in die Länge gezogen (The Garden of Emotions) oder zünden nicht vollständig, da konzeptbedingt der Aufbau mancher Stücke nicht dem üblichen Strophe-Refrain-Schema folgt. Dadurch ist es Lucassen aber auch gelungen, eine gewisse Weiterentwicklung in seine Musik zu bringen. Neue Elemente wie die ständig präsente Erzählstimme vereinen sich mit den bekannten Stilmitteln. Die musikalische Bandbreite hat sich ebenfalls erweitert, manche Stücke klingen poppiger, andere gar bluesrock-artig (was auch an der Vielfalt der unterschiedlichen Sänger liegt) und das dialogartige Arrangement der Songtexte wurde perfektioniert. Hervorzuheben sind insbesondere der kurze, wunderschön-traurige Abgesang der Ägypterin (Valley of the Queens, Anneke), das Auftreten des Todes persönlich in Cosmic Fusion (brutal gegrunzter Zwiegesang(!) von Robert Westerholt und George Oosthoek von Orphanage) sowie der spannend aufgebaute Opener Isis and Osiris (Fish, wie man ihn kennt).
Abgerundet wird das ganze won einem superben Artwork (soll nicht billig gewesen sein...), das es neuerdings auch auf einer Wiederveröffentlichung als Digipack zu bestaunen gibt.
Erneut eine verdammt starke Platte, auch wenn ich denke, dass gegen Ende etwas die Intensität nachlässt - bei so langer Spielzeit ist es auch schwer, das Niveau konstant hoch zu halten. Vielleicht seht ihr das ja auch ganz anders, denn lange Alben sind i.A. nicht mein Fall.

FAZIT: Liebhaber der großen Seventies-Epen werden dieses Doppel vergöttern. Es hat alles, was man für den zünftigen Vergangenheitstrip benötigt: Authentische Sounds und Stimmen (Fish ist einfach eine Lichtgestalt des Progrock). Mit jungen Gesichtern und modernen Sounds schlägt Arjen Lucassen die Brücke zur Gegenwart - gut!

Andreas Schiffmann (Info) (Review 10125x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • DISC 1
  • Welcome to the New Dimension
  • Isis and Osiris
  • Amazing Flight
  • Time Beyond Time
  • The Decision Tree (We're Alive)
  • Tunnel of Light
  • Across the Rainbow Bridge
  • -
  • DISC 2
  • The Garden of Emotions
  • Valley of the Queens
  • The Castle Hall
  • Tower of Hope
  • Cosmic Fusion
  • The Mirror Maze
  • Evil Devolution
  • The Two Gates
  • Forever of the Stars
  • Another Time, Another Space

Besetzung:

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